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Autor: Lena Greiner und Carola Padtberg-Kruse
Titel: Nenne drei Nadelbäume: Tanne, Fichte, Oberkiefer – Die witzigsten Schülerantworten
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Erscheinungsdatum: 11. September 2015
Seitenzahl: 224
ISBN-10: 3548375626
ISBN-13: 978-3548375625
Rezension:
In „Tanne, Fichte, Oberkiefer“ leisteten die zwei Spiegel-Online-Redakteurinnen Lena Greiner und Carola Padtberg-Kruse regelrecht einen Knochenjob, indem sie ein Sammelsorium aus zahllosen mehr oder eher weniger, stilsicheren geistigen Ergüssen und Zitaten von Schülern unterschiedlichster Schulformen, sowie Jahrgangsstufen geschaffen haben, welche wiederum von fleißigen Lehrkräften verschiedener Institutionen eingesandt worden.
So umfasst beispielsweise ein Marshallplan nicht etwa eine staatliche Wirtschaftsförderung, sondern vielmehr die Absicht auf dem Mars eine Halle zu bauen. Kreative Köpfe und „How I met your mother“-Fans mögen auch eine Kuppelei mit Lily für möglich halten.
Doch natürlich geht es in dem Werk nicht ausschließlich um die Denunzierung der Unkundigen, sondern vielmehr darum dem interessiertem Leser aufzuzeigen, dass allgemeines Halbwissen gepaart mit Sprachschwierigkeiten oft die grundlegenden Ursachen des in dem Buch vorgeführten Nonsens sind. Obwohl der Unterhaltungswert der manchmal gar nicht irrational wirkenden, bisweilen allerdings auch einfach nur unsinnigen, Schülerantworten nicht unerheblich ist. Geordnet nach den, den jeweils fachspezifischen Inhalt sortierten Kategorien, formt sich so eine Lektüre, von der man getrost das Fazit ziehen kann, dass man dem Ernst des Lebens nicht immer mit Selbigem begegnen sollte und es sich durchaus lohnt einmal die Perspektive zu wechseln.
» Es gibt mehr Lösungen zwischen richtig und falsch, als die Schulweisheit sich träumen lässt. «
Andererseits ist einem im Anschluss des Buches die bereits vor einem Jahr – im Januar 2015 – von der Twitter-User Naina gestellte, inoffizielle Forderung nach mehr Allgemeinbildung auf den Lehrplänen, gedanklich wieder umso präsenter. Auch würde ein Ausgleich der Sprach-, sowie Verständigungsprobleme durch einfachere Aufgabenstellungen, die näher am praktischen Alltag der Schüler sind, vermutlich sicher eine Vielzahl der Missverständnisse mindern und insgesamt Trugschlüssen besser vorbeugen. Aber die Fähigkeit ein Gedicht in vier Sprachen zu analysieren, kann, zumindest aus der Warte eines Bibliophilen, eigentlich auch niemals verkehrt sein.
Letzten Endes bleibt auf jeden Fall ein kurzweiliges Lesevergnügen, dass jedem mit Verstand und einer gesunden Portion Humor nur ans Herz zu legen ist!
Wertung: 5,5 /7 Unterhaltungs-Schreibfedern
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