Ein Platz für Erinnerungen an vergangene Aktionen und Challenges.
[20. Mai 2016] #RettetdieKultur
Unter dem titelgebenden Hashtag habe ich mich vor gut zwei Wochen auf einer der größten Socialmedia-Plattformen an der gleichnamigen Aktion beteiligt und mich einem Aufruf an alle interessierten Leseratten angeschlossen.
»Wir brauchen mindestens sechs Leute, die an einem Buch-Austausch teilnehmen wollen. Es ist ganz egal wo du wohnst. Je weiter wir kommen, desto besser. Alles was du tun musst, ist ein Buch kaufen und es an jemanden schicken. Ein Buch! [...]«
Es ist ein einfaches Prinzip: wie bei einem, in ein Wegenetz geschicktem, Kettenbrief kann man mit dem Verschenken eines Buches vielleicht einem anderen Lesebegeisterten ein Lächeln ins Gesicht zaubern – und erhält selbst eine kleine Freude, in Gestalt von neuer Lektüre, zurück.
Wenn nun der Postbote einem ein Buchpäckchen überreicht, in dem ein Werk steckt, dass man nicht kennt, das einen ansprechenden Umschlag besitzt, von einem Autoren stammt, den man noch nicht gelesen hat und wo der Klappentext eine interessante Geschichte verheißt, dann ist dieses Buch Futter für Neugierde, Nahrung für einen wachen Geist und Quelle von Freude. Kurz um stellt dies einen kleinen, aber durchaus wichtigen Teil der Rettung der Lesekultur dar.
So ist es zumindest mir widerfahren, als ich einem Roman versendet und später ‘The Rabbit Back Literature Society’ von Pasi Ilmari Jääskelainen in meinem Briefkasten entdecken durfte. [Ganz lieben Dank, Caroline!]
Und selbst wenn man auf ein doppeltes beziehungsweise bereits bekanntes Exemplar stoßen sollte, eignet sich dieses mit Sicherheit noch immer zum erneuten Weiterverschenken.
Folglich bleibt nur zu schließen, dass es in den Weiten der digitalen und schnelllebigen Welt meiner Meinung nach, mehr solcher schönen und liebenswerten Ausdrücke eines ‘Savoir-Vivres’ geben sollte. Denn mit ein bisschen Vertrauen und Eigeninitiative, fördert man vielleicht nicht nur ungeahnte Buchperlen zu Tage, sondern knüpft durch den Austausch und die ein oder andere Romanempfehlung sogar weitreichende, sowie vielfältige Buchkontakte. Wer also nun Lust verspürt sich an der Aktion zu beteiligen, findet das Vorbild und nähere Informationen mithilfe jeder beliebigen Suchfunktion auf Facebook, Twitter, aber natürlich auch über Google. Eine E-Mail an meine Adresse [SarahMcCourt@bibliothekarium.de] ist ebenso erwünscht.
In diesem Sinne auf den Erhalt der Lesekultur!
[30. Dezember 2015] Blogparade zum Jahresabschluss
Passend zu dieser Jahreszeit fragt Katrin von BuchSaiten, deren beständig stille Leserin ich bisher war, wieder in der Blogparade zum Abschluss des Jahres (#BSBP15) nach den persönlichen Empfehlungen und Fehlgriffen aus der Bücherwelt. Mittlerweile sogar schon zum siebten Mal, weswegen ich nun ebenfalls die Gelegenheit beim Schopf packe und mich dem kleinem Fragenkatalog stelle.
Von der Schwarzleserin zur Initiations-Autorin geht es ansonsten hier entlang!
Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat? (Und Begründung)
„Das Licht zwischen den Meeren“ von Margot L. Stedman – Ein Buch, das als historischer Gesellschafts-, respektive Liebesroman aus einem Bereich stammt, den ich eigentlich nur sehr selten „belese“, weil ich dort nur wenige mich ansprechende Werke finde. Dieses hier überzeugt jedoch aufs Deutlichste mit einer sehr menschlichen Geschichte und einer ebenso filigranen, wie stimmigen Ausarbeitung der Figuren. So müsste im Prinzip ein jeder, der sich in einer zufriedenen Partnerschaft befindet, ein jedes Elternteil für sich gesehen und ein jeder Reisender von den Zeilen berührt werden. Für mich auf jeden Fall ein Roman von dem man sich mitnehmen und überraschen lassen kann.
Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat? (Und Begründung)
Diese Frage ist schon schwieriger zu beantworten, einfach aufgrund der Tatsache, dass ich meine Erwartungen lieber generell niedrig halte, um letztendlich nicht enttäuscht und im besten Fall sogar etwas Positives gewinne. Am ehesten trifft diese Beschreibung auf jeden Fall noch auf Kristin Harmels „Über uns der Himmel“ zu. Der Einstieg des Romans war mit dem Hintergrund des am 11. September kollabierenden World Trade Centers nämlich herausragend, doch dann brach die Erzählung für mich beinahe leider genauso wie die beiden Gebäude zusammen. Mir fehlte schlicht die Präsentation von Emotionen, welche für mich, die zu den Menschen gehört, welche wiederum als Jugendliche von diesen Geschehnissen geprägt wurde, untrennbar mit der Geschichte (im Sinn von historischen Begebenheiten) verbunden sind. Mit einem Start aus der Pole-Position heraus vermochte die Autorin es aber dennoch nicht, ihre Ideen triumphierend ins Ziel zu bringen.
Welche war eure persönliche Autoren-Neuentdeckung in diesem Jahr und warum?
Eindeutig: James Carol. Dieser Kriminalautor präsentiert uns mit Jefferson Winter (u.a. in “Broken Dolls”) einfach eine überragende Ermittlerfigur, welche selbst mir als engagierte Kriminalliteraturkonsumentin bisher noch nicht auf so persönlicher und fesselnder Ebene begegnet ist. Auch wird der sehr angenehm wirkende Schreibstil von wunderbar schwarzen – wohl klassisch, britischem – Humor durchsetzt. In der Gesamtsicht ergibt sich daher ein Komplettwerk, dass mir einen einzigartigen Lesegenuss beschert hat.
Welches war euer Lieblingscover in diesem Jahr und warum?
Ich kann mich nicht daran erinnern, jeweils ein Buch aufgrund seiner Umschlaggestaltung gekauft zu haben, da diese in der Enge der Bücherregale sowieso wenig individuelle Beachtung finden würden. Nichtsdestotrotz gibt es natürlich Werke, deren Cover ich neben dem Inhalt als wunderbar gestaltet wahrnehme. So wurden in diesem Jahr zum Beispiel die allgemein schon unverwechselbaren Projektionsflächen für Phantasie und Träume einer Joanne Rowling, von den Illustrationen von Jim Kay, die das Titelbild einschließen, voller Detailliebe und Verspieltheit auf das Allerbeste umrahmt und begleitet.
Welches Buch wollt ihr unbedingt in 2016 lesen und warum?
Hier kommen zweifellos zwei Autoren für mich in Frage. Zum einen bin ich leider bis jetzt noch nicht über den dritten Band der lesenswerten Peter-Grant-Serie von Ben Aaronovitch hinausgekommen, obwohl bereits zwei weitere Bücher erschienen sind. Auf der anderen Seite warte ich mit Spannung (obwohl das mit Sicherheit eine Geduldsprobe bis in die Herbstmonate hinein wird) auf Judith Winters vierten Krimi rund um ihr weibliches, aus Frankfurt stammendes, Duo Capelli und Zhou. Schließlich findet man selten so authentische weibliche Ermittler, deren Geschichten auch noch mit einer guten Prise Humor gewürzt sind.
[28. Juni 2015] Herzenstage
Seit gestern Morgen, dem 27. Juni, könnt ihr auf herzenstage.org noch das gesamte Wochenende über die gleichnamige digitale Aktion der Verlage Carlsen, Forever by Ullstein, Impress, sowie Piper verfolgen und euch an vielen Themen beteiligen. So erwarten euch neben einigen Gewinnspielen, neuen Leseproben, kurzen Interviews mit Autoren, auch verschiedene Wortbeiträge rund um das Leitmotiv der Liebesgeschichten. Dabei kann man angefangen von den ersten Schwärmereien und die Faszination zu dem Genre, über die romantischen Aspekte an ungewöhnlichen Plätzen bis hin zu den individuellen Lieblingsmomenten oder auch Äußerlichkeiten seiner Romanhelden diskutieren.
Interessant sind meiner Meinung nach, beispielsweise auch die Ausführungen der Übersetzerin Vanessa L. hinsichtlich den möglichen Wortfingdungsschwierigkeiten beim Übersetzten von erotischen Szenen aus dem Englischen oder ebenso ihre Erklärungen zu den verschiedenen Sprachebenen des Deutschen und der Relevanz des Kontaktes in anderen Bereichen.
Neben meinem persönlichen Ohrwurm von „Time after time“ den ich nun schon während der Veranstaltung aufgelesen habe, nehme ich mich auf jeden Fall auch der Beantwortung der Herzensfragen an. Euch wünsche ich derweil noch viel Spaß und vor allem Herzflirren bei der Aktion!
Was ist dein persönliches Herzensbuch?
„Die Stadt der träumenden Bücher“ von Walter Moers, als Homage an die Literatur und das Schriftstellertum.
Welches Buch liegt gerade auf deinem Nachttisch?
Abgesehen davon, dass sich an diesem Ort (sowie im Prinzip an einigen, weiteren Plätzen in der Wohnung) mittlerweile viel zu viele Bücher tummeln und stapeln, steht passend zur Aktion „Ein Licht zwischen den Meeren“ von Margot L. Stedman momentan hoch auf der Leseliste meines Nachtschränkchens.
Seit wann sind Bücher eine Herzensangelegenheit für dich?
Eigentlich sind Bücher bereits seit ich denken kann, ein Grundbestandteil meines Lebens. Angefangen bei den Geschichten meiner Großmutter aus Kindertagen, über die ersten selbst geschmökerten Exemplare, bis hin zu „Harry Potter“ durch den mein Lesegeist erst richtig motiviert wurde und seit dem das geschriebene Wort ein fester Teil meiner Existenz ist.
Wer ist dein Traummann?
Ein junger Dumbledore mit der geistigen Reife seines älteres Ichs, würde mich wahrscheinlich hellauf begeistern. ^^ Ansonsten bin ich bereits sehr dankbar und zufrieden mein Pendant in Form meines Ehemannes gefunden zu haben. Sprich Intelligenz, Loyalität, Geduld, Phantasie und Weltoffenheit spielen für mich in Beziehungsfragen eine entscheidende Rolle.
Welcher Ort ist perfekt für den ersten Kuss?
Viel wichtiger als die Frage nach dem „Wo“ des gemeinsamen ersten Kusses, ist doch die Wahl des mit „Wem“. Oder die des richtigen Zeitpunktes beispielsweise. Ebenso entscheidend ist doch was man vorher gesagt oder auch getan haben sollte und letztendlich in dem Moment empfindet. Denn mit dem richtigen Partner und dem entsprechendem Gefühl rückt der Ort des Geschehens definitiv in den Hintergrund.
Dein Bloggeheimtipp?
Wenn es nicht direkt um Literatur oder andere Lektüren geht: Frau Meike sagt…
Deine fünf schönsten Liebesromane?
Liebesromane?! Und dann gleich fünf, schwierig… Wann beginnt Liebe, wo führt sie hin, welche Abzweigungen nimmt sie und in was mündet sie? Eine Mutter oder ein Vater würde sagen, dass eine Liebe ungefähr drei Monate nach dem Verschmelzen zweier Seelen beginnt und im besten Fall niemals endet. Ein Philosoph würde meinen, dass die Liebe zu einem unbekannten Ziel führt, aber bereits der Weg dorthin eine vermutlich niemals endenden Reise durch die eigene Seele ist. Also die Liebe einen durchs Leben leitet. Ein Naturwissenschaftler hingegen würde dozieren, dass die Liebe die Summe neurophysiologischer Stoffwechselvorgänge ist, welche dazu dienen innerartliche Konflikte zu vermeiden, um den Fortpflanzungserfolg zu maximieren. Egal welche Ansichten man auch vertreten mögen, als Resümee bleibt letztendlich nur die Beschränktheit der menschlichen Wahrnehmung gegenüber der unendlichen Vielfalt der Liebe zu konstatieren.
Daher bleibt einem eigentlich nichts anderes übrig, als den Begriff der Liebeserzählungen sehr weit auszulegen und da hinzukommt, dass das grundsätzlich nicht wirklich mein bevorzugtes Genre ist und ich dort eher selten und wenn nur zufällig hinein stolpere, würde ich neben den Klassikern wie „PS: Ich liebe dich“ (Cecelia Ahern) und „Abbitte“ von Ian McEwan, auch „Aschenblüten“ (Mary Hooper), sowie „Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“ von Lauren Oliver und „Die Bücherdiebin“ (Markus Zusak) aufzählen.